Das Wort Aloe wird oftmals in zwei unterschiedlichen Bedeutungen verwendet- Zum einen handelt es sich um einen erfundenen Begriff, der den Gattungsnamen der Unterfamilie Asphodelaceace bezeichnet. Zum anderen spricht man auch von pharmazeutischen Produkten, die aus dem Saft bestimmter Aloe-Arten gewonnen werden.
Die Echte Aloe, lat. Aloe Vera, gehört zu der Unterfamilie der Asphodeloideae (Affodilgewächsen) und weiterführend der Familie der Xanthorrhoeaceae. Die Gattung der Aloe Pflanzen umfasst mehr als 250 Arten, wobei nur Wenige für den kommerziellen Anbau verwendet werden. Es handelt sich um wasserspeichernde Xerophyten, die an warme Wüstenregionen mit Wasserknappheit angepasst sind. Wie die Agavengewächse, so gehört auch die Aloepflanze zu den Sukkulenten (saftreichen Pflanzen). Ihre Wuchsform erinnert an eine Mischform aus Strauch, Kraut und Baum. Ihre fleischigen, ledrigen Blätter sind meist mit Zähnen versehen und enden oft mit einer stacheligen Spitze. Die Blätter können bis zu 50 cm lang werden und wachsen ohne oder mit einem kleinen Stamm in dichten Gruppen (rosettenartige Wuchsform). Ihre Wuchshöhe kann bis zu 3 Meter betragen, wobei bei Plantagenanbau ein niedrigere Wuchshöhe bevorzugt wird.
Der Anatomie der Blätter ist entscheidend für den jeweiligen Verwendungszweck: so werden in der Pharmazie andere Teile des Blattes benötigt als in der Kosmetikindustrie. Grob wird das Blatt in zwei Bereiche eingeteilt: Der Blattrinde mit der darunterliegenden Latexschicht und dem Blattgel. Jeder Bereich enthält speziell chemische Stoffe, die für unterschiedliche Verwendungszwecke genutzt werden können. So zielt die pharmazeutische Industrie vermehrt auf die Blattrinde und der Latexschicht ab. Die dort enthaltenen Anthranoide, eine chemische Stoffklasse, ist für medizinische Anwendungen geeignet und darf auf keinen Fall in kosmetischen Produkten enthalten sein. Eine sorgfältige Auswahl der richtigen Pflanzen mit entsprechenden Bearbeitungsprozessen ist somit sehr wichtig. In der Kosmetik verwendet man ausschließlich das Aloe Gel, welches aus dem wässrigen Blattgel/ Mark gewonnen wird.
Die genaue Herkunft der Pflanze ist nicht bekannt, es wird ein Ursprung in Afrika vermutet. Ihre gute Anpassungsfähigkeit an trockene Gebiete ermöglichen den Anbau in fast allen tropischen und subtropischen Regionen der Welt. Die Pflanze bevorzugt einen geringen Jahresniederschlag bei gleichzeitig hoher Durchschnittstemperatur um die 23 Grad Celsius. Hauptanbaugebiete sind in den USA, Mexiko, Afrika und dem Mittelmeerraum anzutreffen. Dort werden die Pflanzen im Plantagenbetrieb angebaut, wobei ebenfalls Wildsammlungen anzutreffen sind. Je nach Qualitätsanforderungen können Standorte mit hoher Sonneneinstrahlung und guten Böden von Vorteil sein: hierzu zählen besonders Kleinbetriebe in Griechenland, Spanien und den Kanarischen Inseln. Nach zwei bis drei Jahren bildet die Pflanze gelb und rote Blüten aus.
Die Ernte erfolgt bei 3- 4 Jahren alten Blättern, die von außen nach innen abgeerntet werden. Die reifen Blätter werden hierzu einzeln per Hand an der Basis abgetrennt. Da es zu einem sofortigen Austritt von Anthranoid-haltigem Saft aus der Basis kommt, sollte vor der Weiterverarbeitung eine gewisse Zeit gewartet werden, bis dieser Ausscheidungsprozess abgeschlossen ist (s.u.).
Das Aloe-Vera-Gel nimmt eine Stellung zwischen den klassischen Schleimen bzw. Schleimdrogen und Gummen (z.B. Gummi arabicum) ein.
Beim Aloe-Gel handelt es sich um einen farblosen Schleim, der aus den anthranoidfreien parenchymatischen Geweben (=geschälter Blätter) gewonnen wird. Dieses Gel besteht zu fast 95% aus Wasser und enthält unter anderem chemische Wirkstoffe wie Glucomannane, Glykoproteine und Aloeine. Durch den hohen Wassergehalt kommt es sehr schnell zu einem mikrobiellen Verfall, wodurch eine chemische Konservierung, Stabilisierung oder thermische Konservierung notwendig ist.
Das Blatt besteht aus der Blattrinde mit den Stacheln und der charakteristische Stachel, der Latexschicht und dem Blattgel. Hauptbestandteil ist das wasserhaltige Mark mit dem charakteristischen schleimartigen, durchsichtigen Gel.
Bei der Herstellung muss zwischen zwei Indikation unterschieden werden: der pharmazeutischen und (meist) der kosmetischen (auch Lebensmittelbereich). Nachfolgend soll die kosmetische Indikation hervorgehoben werden.
Um Schmutz und mögliche Verunreinigungen an der Blattaußenseite zu reduzieren werden die Blätter nach der Ernte (mechanisch) gewaschen, um anschließend weiterverarbeitet zu werden. Durch den austretenden Saft direkt nach Anschnitt der Pflanze muss eine Wartezeit eingehalten werden, um Restmengen an Anthranoiden in den Blättern zu reduzieren. Durch die weltweit steigende Nachfrage haben sich 4 große Herstellungsverfahren etabliert: das Ganzblatt-, Walzverfahren, Filetieren und das maschinelle Schälen.
Wie der Name bereits verrät, wird beim Ganzblattverfahren das gesamte Blatt zerkleinert und der gewonnene Brei anschließend gepresst. Alle Stoffe, einschließlich den unerwünschten Anthranoiden, werden zugleich mit herausgetrennt. Um diese Stoffe nicht im Endprodukt zu haben, werden spezielle Aktivkohlefilter eingesetzt: diese entfernen zwar die Anthranoiden, jedoch auch einen Großteil von bioaktiven Stoffen. Man erhält somit hochqualitative Stoffe, die jedoch (zu) wenige Inhaltsstoffe haben. Vorteil ist ein eingestelltes Produkt, das leicht weiterverarbeitet werden kann und nur einen geringen Anteil an Anthranoiden enthält.
Das Walzverfahren unterscheidet sich vom Ganzblattverfahren nur in der Vor-/Aufbereitung der Blätter: beim Walzverfahren wird das Blatt zuerst einseitig aufgeschnitten und anschließend durch eine Walze geleitet. Beginnend von der geschlossenen Blattseite wird das Blatt durch die Walze geführt: durch die zuvor angeschnittene Seite fließt das enthaltene Gel dann aus. Da auch hier die unerwünschten Anthrachinone mitextrahiert werden, muss eine anschließende Filterung mit dem obig genannten Nachteil/ Vorteilen erfolgen.
Das Filetieren der Blätter erinnert an die Aufbereitung von Fisch: per Hand werden die Blätter einzeln aufgeschnitten um das Blattmark oder auch Gel schonend zu entfernen. Durch saubere Schnitte kann dem Blatt das Gel somit vorsichtig entfernt werden, ohne die anthrachinonhaltigen Zellen zu verletzten. Eine Verunreinigung kann somit stark reduziert werden. Die „Gelfilets“ müssen noch gewaschen werden und können anschließend weiterverarbeitet werden (s.u.). Nach dem Filetieren müssen meist keine weiteren Aufbereitungsschritte erfolgen, weshalb erwünschte bioaktive Substanzen in dem Gel verbleiben. Die Qualität dieses Verfahrens ist somit am Höchsten.
Bei der maschinellen Schälung versucht man die Vorteile des Filetierens weiter effizient zu gestalten. Hierzu werden die Blätter über eine Art Fräsmaschine geleitet, die die Außenhaut mechanisch entfernt. Da die Blätter unterschiedliche Größen und Eigenschaften mitbringen, kann es hier zu einer erhöhten Anthranoidverunreinigung kommen. Diese Stoffe müssen immer noch mit Filtern entfernt werden. Vorteil ist eine qualitativ höhere Ausgangssubstanz im Verhältnis zum Ganzblattverfahren. Die nachgeschalteten Aufbereitungsprozesse sind somit kostengünstiger.
Da die gewonnenen Gele einen hohen Zuckergehalt aufweisen, müssen sie schnell weiterverarbeitet werden, um einen mikrobiellen Verfall zu reduzieren. Der Großteil wird meist chemisch konserviert: dies hat zum einen den Vorteil, die natürlichen Inhaltsstoffe weitgehend zu bewahren. Zum anderen wird die chemische Struktur der Schleime nicht zerstört. Als mögliche Konservierungsstoffe können unter anderem Vitamin C und E sowie Zitronensäure, Benzoate und Alkohole zugegeben werden. Je nach Einsatzgebiet können die Gele dann noch gepresst und gefiltert werden, um restliche Pflanzenfasern zu entfernen. Die gewonnenen Endprodukte werden oftmals gekühlt oder sogar gefroren transportiert und gelagert, um einen mikrobiellen Verfall zu reduzieren.
Eine Konservierung mittels Hitze zerstört die rheologischen Eigenschaften des Schleimes und somit des kompletten Endproduktes. Das gewonnene Gel wird hierzu kurzzeitig pasteurisiert oder sogar aufkonzentriert. Durch die Hitze werden bioaktive Substanzen und die Struktur der Zucker/Schleime zerstört: das Gel weist dann komplett neue haptische Eigenschaften auf. Durch zusätzliche Gelbildner wie Carbopol, Xanthan oder Zellulose wird das Produkt wieder auf seine ursprünglichen Eigenschaften eingestellt. Vorteile der Hitzesterilisierung sind die speziell einstellbaren Eigenschaften und die längere Haltbarkeit bei geringem Konservierungsmittelgehalt. Eine weitere Möglichkeit ist neben der Hitzesterilisierung die Aufkonzentrierung des Gels: durch thermische Energie wird dem Stoff immer mehr Wasser entzogen, bis eine kritische Konzentration erreicht ist. Diese Konzentration ermöglich den reversiblen Prozess: das Vermischen mit Wasser oder anderen Stoffen, um die ursprünglichen Eigenschaften wieder zu ermöglichen. Durch die Aufkonzentrierung kann die Haltbarkeit gesteigert und die Transportkosten reduziert werden.
Aloe-Vera Gel besteht zu einem Großteil aus D-Glucose und D-Mannose aufgebauten Polysacchariden (55%), die eine hohe Wasserkonzentration ermöglichen. Zusätzlich sind in frisch gewonnen Gelen Einfachzucker (17%), Mineralien (16%), Vitamine (A, E, C), Aminosäuren, Proteine und Enzyme enthalten. Diese Stoffe werden oftmals durch den Herstellungsprozess, Konservierungsmittel oder zu lange Lagerung abgebaut. Aloe-vera-Gel wird eine antiinflammatorische, Immunsystem anregende, reizreduzierende und wundheilungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Durch eine große mediale Aufmerksamkeit wird das Produkt in großen Mengen äußerlich und zunehmend auch innerlich angewendet, wobei immer noch keine eindeutige Evidenz vorliegt. Mehrere Studien legen hier teilweise kontroverse Stoffe vor, die noch überprüft werden müssen. Gerade der Pflanzenursprung, das verwendete Ausgangsmaterial und die Anwendungsform birgt einen Großteil an Störfaktoren in diese Studien. Kommerzielle Anwendung findet sich in der Kosmetikindustrie, wobei es Bestandteil von Körperlotionen, Shampoos, Rasiercremes, Zahnpasten, Antitranspiranten und Cremes ist. Durch seine mögliche antiphlogistische Wirkung findet es auch Anwendung in Akne, Sonnenschutz und Sonnenbrandprodukten. Bei den äußerlichen Anwendungen verwendet man oftmals die Art Aloe Barbadensis Mill., die in großen Plantagen angebaut wird. Eine äußerliche Anwendung liegt allein durch den hohen Wassergehalt nahe: durch Verdunstungskälte entsteht ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Zusammen mit den Polysacchariden (reizmildernd und immunstimulierend) und Glykoproteinen (antiphlogistische Wirkung) können sich somit positive Wirkungen ergeben. Den enthaltenen Enzymen wird ebenfalls eine reizreduzierende Wirkung zugesagt: durch ihre Aktivität können Entzündungsprozesse reduziert werden und somit zu einer Immunstimulierenden und wundheilungsfördernden Wirkung führen.
Zunehmend kommen auch Produkte zur oralen Einnahme auf den Markt. Diese Tonika oder Fitness-Getränke werden in Form von Saft, Shakes, Cocktails oder Shots angeboten. Da es sich bei dem Gel um eine schleimige Droge handelt, können je nach Anwendungsgebiet Verdünnungen nötig sein. Diese kann mit verschiedenen Stoffen wie Wasser oder Alkohol umgesetzt werden, um beispielsweise einen Saft zu gewinnen. Die Anwendung sollte jedoch nicht länger als 2 Wochen erfolgen, um den Tagesbedarf an Aloin von 30mg pro Tag nicht zu überschreiten. Besonderes
Aloe-Vera Gel besteht zu einem Großteil aus D-Glucose und D-Mannose aufgebauten Polysacchariden (55%), die eine hohe Wasserkonzentration ermöglichen. Zusätzlich sind in frisch gewonnen Gelen Einfachzucker (17%), Mineralien (16%), Vitamine (A, E, C), Aminosäuren, Proteine und Enzyme enthalten. Diese Stoffe werden oftmals durch den Herstellungsprozess, Konservierungsmittel oder zu lange Lagerung abgebaut. Aloe-vera-Gel wird eine antiinflammatorische, Immunsystem anregende, reizreduzierende und wundheilungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Durch eine große mediale Aufmerksamkeit wird das Produkt in großen Mengen äußerlich und zunehmend auch innerlich angewendet, wobei immer noch keine eindeutige Evidenz vorliegt. Mehrere Studien legen hier teilweise kontroverse Stoffe vor, die noch überprüft werden müssen. Gerade der Pflanzenursprung, das verwendete Ausgangsmaterial und die Anwendungsform birgt einen Großteil an Störfaktoren in diese Studien. Kommerzielle Anwendung findet sich in der Kosmetikindustrie, wobei es Bestandteil von Körperlotionen, Shampoos, Rasiercremes, Zahnpasten, Antitranspiranten und Cremes ist. Durch seine mögliche antiphlogistische Wirkung findet es auch Anwendung in Akne, Sonnenschutz und Sonnenbrandprodukten. Bei den äußerlichen Anwendungen verwendet man oftmals die Art Aloe Barbadensis Mill., die in großen Plantagen angebaut wird. Eine äußerliche Anwendung liegt allein durch den hohen Wassergehalt nahe: durch Verdunstungskälte entsteht ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Zusammen mit den Polysacchariden (reizmildernd und immunstimulierend) und Glykoproteinen (antiphlogistische Wirkung) können sich somit positive Wirkungen ergeben. Den enthaltenen Enzymen wird ebenfalls eine reizreduzierende Wirkung zugesagt: durch ihre Aktivität können Entzündungsprozesse reduziert werden und somit zu einer Immunstimulierenden und wundheilungsfördernden Wirkung führen.
Zunehmend kommen auch Produkte zur oralen Einnahme auf den Markt. Diese Tonika oder Fitness-Getränke werden in Form von Saft, Shakes, Cocktails oder Shots angeboten. Da es sich bei dem Gel um eine schleimige Droge handelt, können je nach Anwendungsgebiet Verdünnungen nötig sein. Diese kann mit verschiedenen Stoffen wie Wasser oder Alkohol umgesetzt werden, um beispielsweise einen Saft zu gewinnen. Die Anwendung sollte jedoch nicht länger als 2 Wochen erfolgen, um den Tagesbedarf an Aloin von 30mg pro Tag nicht zu überschreiten.
Produktdetails
Qualitäten: | Bio |
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Aussehen: | hell-beige bis klare Flüssigkeit |
CAS Nummer: | 85507-69-3 / 94349-62-9 |
Herkunftsland: | Mexiko |
Aggregatzustand: | flüssig |
Gebinde: | 25 kg netto Kanister / 200 kg netto Fässer / 1000 kg netto IBC |
INCI: | Aloe Barbadensis Leaf Juice |
EINECS: | 287-390-8 / 305-181-1 |
Haltbarkeit: | 12 Monate |
Lagerung: | kühl, trocken, vor Licht geschützt im Originalgebinde lagern |
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