Der Echte Schwarzkümmel, unter dem lateinischen Namen als Nigella sative bekannt, wird auch als Römischer Koriander oder mit dem Volksnamen Katharinenblume bezeichnet. Er gehört zur Pflanzengattung der Schwarzkümmel (Nigella) und wird verkürzt auch so genannt. Trotz seines Namens ist der Echte Schwarzkümmel weder mit dem Echten Kümmel noch mit dem Kreuzkümmel verwandt. Während Letztere zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehören, reiht sich der Schwarzkümmel bei der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) ein.
Echter Schwarzkümmel wird für die Herstellung von Schwarzkümmelöl verwendet. Als einjährige krautige Pflanze erreicht er eine Wuchshöhe von 15 bis 50 cm. Selten werden auch bis zu 80 cm erreicht. Oberirdisch zeigt sich der Schwarzkümmel als locker behaart und manchmal sind drüsige Trichomen zu sehen. Sein Stängel ist aufrecht und seine einfachen oder verzweigten Stängel sind im oberen Bereich gestreift.
Charakteristisch sind zudem seine gefiederten Laubblätter, die 0,8 bis 2 mm breite Blattabschnitte besitzen, die am oberen Ende spitz zulaufen. Die Pflanze verfügt über keine Hüllblätter und ihre zwittrigen sowie protandrischen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die fünf überlappenden Blütenblätter sind weiß bis hellblau in Nagel und Platte gegliedert. In einen kurzen Nagel und eine zweilappige Platte gegliedert sind die bis zu zehn Honigblätter der Pflanze. Auch lange Staubblätter sind vorhanden und der Fruchtknoten ist oberständig mit zentralwinkelständiger Plazentation. Ein Griffel mit kleiner und kopfiger Narbe ist pro Balgfach zu sehen. Die mehrfächrigen Balgfrüchte des Schwarzkümmels werden bei Reife bräunlich und sind bis zu 16 mm lang und 12 mm breit. In den Bälgen befinden sich die Griffel, die zahlreiche Samen enthalten.
Schwarzkümmel wird bereits seit 3000 Jahren als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Besonders im Nahen Osten und Indien erfreut er sich als Gewürzpflanze großer Beliebtheit. Ursprünglich stammt der Echte Schwarzkümmel aus Westasien, dem Irak und der Türkei. Er gedeiht aber auch in Südeuropa, Indien, Pakistan und Nordafrika. Da die Pflanze eine lange Vegetationszeit hat, ist ein warmer sonniger Standort ideal. Als Boden eignen sich am besten humose, leichte bis mittelschwere und kalkhaltige Böden. Obwohl er problemlos im eigenen Garten angepflanzt werden kann, ist er in Mitteleuropa eher selten anzutreffen. Bis ins 17. und 18. Jahrhundert war der Schwarzkümmelanbau jedoch auch bei uns durchaus verbreitet.
Seit einigen Jahren erfreut sich die Pflanze aufgrund der Schwarzkümmelöl-Gewinnung wieder steigender Beliebtheit. Die zum Würzen und für medizinische sowie kosmetische Produkte genutzten Schwarzkümmelsamen wachsen in den Balgfrüchten, die jenen des Mohns sehr ähnlichsehen. Sobald diese grünen Kapseln in der Zeit von Juli bis September eine bräunliche Farbe annehmen, können sie abgeschnitten werden, um die ölhaltigen Samen zu ernten. Diese sind zwei Millimeter klein, schwarzbraun und kantig. Vom Geschmack her sind die Samen leicht scharf und würzig. In der Küche sind sie häufig Seite: 1 von 4 als Fladenbrotgewürz oder in der nordafrikanischen Gewürzmischung Dukkah zu finden.
Erreichen die Kapseln ihre braune Färbung, ist es Zeit für die Ernte der Samen. Zunächst werden die Samenkapseln von der Pflanze getrennt, um dann die ölhaltigen Samen aus den Kapseln zu dreschen. Im Anschluss werden die Samen getrocknet und kalt gepresst. Beim Kaltpressverfahren werden die Samen schonend verarbeitet. Meist wird eine Verarbeitungstemperatur von 35 bis 40 Grad Celsius bei der Kaltpressung nicht überschritten, wodurch die wertvollen Inhaltsstoffe besser erhalten bleiben. Das fertige Produkt ist dann ein grünlich-bräunliches Öl.
Schwarzkümmelöl beinhaltet lebensnotwendige Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe, ungesättigte Fettsäuren und ätherische Öle. Für die Stoffwechselvorgänge im Körper sind ungesättigte Fettsäuren unerlässlich und müssen ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden. Sie senken unter anderem das Herzinfarktrisiko. Aminosäuren sind im Schwarzkümmelöl in hoher Konzentration vorhanden. Der Körper benötigt essenzielle Aminosäuren für die Synthese von Enzymen, Hormonen und Eiweißen sowie für einen funktionierenden Stoffwechsel. Sie wirken auch Defiziten beim Muskelaufbau entgehen und unterstützen den Körper bei erhöhter Infektanfälligkeit und Gelenksbeschwerden. Bei den im Schwarzkümmelöl enthaltenen Aminosäuren handelt es sich um Arginin, Asparagin, Glycin, Lysin Phenylalanin, Serin, Tyrosin und Valin. Die Vitamine und Mineralstoffe, die im Schwarzkümmelöl enthalten sind, spielen beim Zellschutz und -aufbau eine wichtige Rolle. Aber auch für die Bildung von Knochen und Blut sowie bei der Stoffwechselregulation haben Vitamine einen bedeutenden Stellenwert. Neben den Vitaminen B1, B2, und B6 finden sich im Öl der Nigella sative noch Vitamin C, Vitamin E und Vitamin H. Außerdem bietet das Öl Beta-Carotin, Folsäure, Selen und Magnesium.
Ätherische Öle machen nur ein Prozent des Schwarzkümmelöls aus, aber dennoch haben sie eine starke antioxidative und blutzuckersenkende Wirkung. Allen voran wirkt der Inhaltsstoff Thymoquinon keimtötend und antibakteriell. Seine entzündungshemmende Wirkung wurde von Forschern des Londoner King's College nachgewiesen. Aufgrund seiner zahlreichen Inhaltsstoffe findet Schwarzkümmelöl unzählige Einsatzgebiete. Das hat ihm sogar den Namen "Gold der Pharaonen" eingebracht. Das kaltgepresste Öl soll Verdauungsstörungen lindern und Entzündungen hemmen. In der alternativen Naturheilkunde wird es auch bei ADHS eingesetzt. Selbst bei Tieren, vor allem bei Pferden und bei Hunden, findet das Öl zahlreiche Anwendungen.
Neben der Stärkung des Immunsystems und der Stoffwechselregulierung wird es bei chronischen Bronchitis- und Asthmabeschwerden bei den Tieren eingesetzt. Und auch bei Hautoder Fellproblemen soll das Öl den Vierbeinern Linderung verschaffen, da es desinfizierend wirkt und die Wundheilung fördert. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben sich mit den vielfältigen Wirkungen des Seite: 2 von 4 Schwarzkümmelöls bei Menschen beschäftigt. Untersucht wurde zum Beispiel die Einnahme des Öls bei Allergien. Eine spürbare Linderung der Allergiesymptome konnte bei Pollenallergien, aber auch atopischen Ekzemen und Asthma nachgewiesen werden. Bei Diabetes melitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck wurden ebenfalls positive Effekte beobachtet.
Neben der positiven Wirkung auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel wird die Einnahme von Schwarzkümmelöl bei Magen-Darm-Beschwerden als hilfreich angesehen. Manche der Studien, die diese positiven Auswirkungen belegen, sind jedoch mit einer nur geringen Anzahl an Versuchspersonen durchgeführt worden und haben lediglich einen kurzen Versuchszeitraum abgedeckt. Als Speiseöl gekauft sollte man unbedingt auf die Haltbarkeit achten und das Öl zügig verbrauchen, denn es hält sich maximal drei Monate. Da es einen intensiven und ganz eigenen Geschmack hat und wie die Samen ein wenig bitter und leicht scharf schmeckt, ist es nicht für Jedermann das geeignete Speiseöl. Neben der förderlichen Wirkung bei der Immunsystemregulierung findet das Öl auch in der Kosmetik Anwendung. Bei äußerer Anwendung wird es zur Haut- und Haarpflege eingesetzt. Selbst bei Hautproblemen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis findet es Anwendung. Das Öl wird als Grundlage für kosmetische Produkte wie Hautpflegelotions, Masken oder Peelings verwendet. In Haarshampoos, Haarspülungen und Haarkuren soll es für kräftiges und glänzendes Haar sorgen.
Generell ist Schwarzkümmelöl sehr gut verträglich, Nebenwirkungen kommen äußerst selten vor. Von der Einnahme auf leeren Magen wird jedoch abgeraten, da eine Reizung der Magenschleimhaut möglich ist. Vermehrtes Aufstoßen zu Beginn der Einnahme gilt als weitere Nebenwirkung. Um den eigenen Körper an das Öl zu gewöhnen, sollte mit einer kleinen Dosierung begonnen werden, die dann langsam gesteigert wird. Dabei sollte auf ein Öl von guter Qualität geachtet werden, dass kaltgepresst hergestellt wurde. Dadurch wird auch das Risiko von Magenschmerzen gemindert. Bekanntlich macht die Dosis das Gift, daher kann Schwarzkümmelöl in sehr großen Mengen die Niere und die Leber schädigen. Allergische Reaktionen können ebenfalls auftreten und grundsätzlich sollte auf die Einnahme des Öls während einer Schwangerschaft verzichtet werden.
Der Echte Schwarzkümmel wird häufig mit der "Jungfer im Grünen" (Nigella damascena) verwechselt, da beide Pflanzen sich sehr ähnlichsehen. Schwarzkümmelsamen sind eines der ältesten Gewürze des Nahen Ostens. Ihre heilende Wirkung war hochgeschätzt und so wurden Flacons des Öls sogar ägyptischen Königen als Grabbeigabe beigelegt.
Produktdetails
Qualitäten: | kaltgepresst, kaltgepresst kbA |
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Aussehen: | gelb bis grün |
CAS Nummer: | 90064-32-7 / 8000-42-8 |
Herkunftsland: | Ägypten |
Aggregatzustand: | flüssig |
Gebinde: | 25 kg netto Kanister, 180 kg netto Fass, 900 kg netto IBC |
INCI: | Nigella Sativa Seed Oil |
EINECS: | 290-094-1 / 310-127-6 |
Haltbarkeit: | 16 Monate |
Lagerung: | kühl, trocken, lichtgeschützt, in geschlossenen Gebinden lagern |
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