Der Marula-Baum, mit lateinischem Namen als Sclerocarya birrea bekannt, trägt die Marula-Frucht. Auch als Elefantenbaum bezeichnet gedeiht der Baum hauptsächlich in den frostfreien Regionen des südlichen Afrikas. Er gehört zu der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae), zu der auch Pistazien- und Mango-Bäume zählen. Bei den vegetativen Merkmalen fällt der Marula-Baum durch seine ausladende Krone und eine Wuchshöhe von bis zu 18 Metern auf. Der Stamm hat einen Durchmesser von 80 Zentimetern oder mehr und seine Borke ist bräunlich bis gräulich. In der Winterzeit wirft der Elefantenbaum seine Laubblätter vollständig ab. Diese sind wechselständig angeordnet, gestielt und circa 30 Zentimeter lang. Unpaarig gefiedert erscheinen sie büschelig am Zweigende. Die Fiederblätter des Baumes kommen auf eine Länge von 4 bis 8 Zentimeter. Meistens ist der Baum zweihäusig getrenntgeschlechtig. Seine Blüten, die vier- bis fünfzählig mit doppelter Blütenhülle sind, erblühen auf dem kahlen Baum bevor die Blätter gedeihen. Der weibliche Marula-Baum bringt eine goldgelbe Frucht, die sogenannte Marula-Frucht, hervor. Diese rundliche bis ellipsoide Steinfrucht ist zur Reife etwa 3 bis 4 Zentimeter groß. Sie enthält einen 2 bis 3 Zentimeter großen Steinkern, in dem sich längliche Samen befinden. Aus ihnen wird das Marulaöl gewonnen.
Da der Marula-Baum äußerst frostempfindlich ist, aber in sehr trockenen Gebieten gut gedeihen kann, findet man ihn in Südafrika. Seiner stattlichen Wuchshöhe von bis zu 18 Metern kommt die afrikanische Savanne mit ihren weitreichenden Graslandschaften entgegen. Um Früchte ernten zu können, müssen weibliche und männliche Exemplare des Baums gepflanzt werden. In der israelischen Negevwüste wurde der Marula-Baum systematisch angesiedelt und kultiviert. In seiner Ursprungsumgebung in Südafrika wächst der Baum jedoch wild. Zwischen Ende Januar und März werden seine gelbhäutigen Früchte mit weißem Fruchtfleisch gepflückt. Ein einzelner Marula-Baum liefert zwischen 500 Kilogramm und zwei Tonnen Früchte. Diese werden von Hand geerntet. Da sie als Fallobst zu Boden fallen, sobald sie reif sind, wird die Ernte ein wenig erleichtert. Die gesammelten Früchte werden zunächst gewaschen und dann in der Sonne getrocknet. Zur Weiterverarbeitung wird das Fruchtfleisch händisch vom Kern getrennt. Während das Fruchtfleisch direkt verzehrt oder zu Likör weiterverarbeitet wird, werden die 2 bis 3 Fruchtsamen für die Ölgewinnung verwendet.
Zur Herstellung des Marulaöls werden die Kerne in Handarbeit von der Frucht getrennt. Diese sind sehr ölreich und bestehen bis zu 56 Prozent aus verschiedenen Fettsäuren. Mittels Kaltpressung der Seite: 1 von 3 Samen wird das dunkelgelbe bis orange Öl gewonnen. Im letzten Verarbeitungsschritt wird das Öl gefiltert, damit keine Rückstände vorhanden bleiben.
Marulaöl wird in Afrika seit Jahrhunderten für die Körperpflege verwendet und hat seinen Siegeszug auch in die heimische Kosmetikindustrie angetreten. Es ist reich an mehrfach ungesättigten und gesättigten Fettsäuren sowie wertvollen Aminosäuren. Die enthaltene Linolsäure (Omega 6) sowie Ölsäure (Omega 9) wirken positiv auf den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und sollen sie geschmeidig machen. Die Ölsäure sorgt dafür, dass sich Marulaöl als Kosmetikmittel einfach auf der Haut verteilen lässt. Ein weiches Hautgefühl soll damit erreicht werden. Zudem helfen ölsäurehaltige Pflegeprodukte dabei, die Haut aufnahmefähiger zu machen, da die Lipidbarriere der Haut durchlässiger wird. Dementsprechend tief kann das Marulaöl in die Hautschichten einziehen und nicht nur oberflächlich für positive Effekte sorgen. Antioxidantien des Öls schützen die Haut zudem vor freien Radikalen. Die enthaltene Palmitinsäure schafft einen leicht umhüllenden Film auf der Haut, wenn das Marulaöl aufgetragen wird. Mit der enthaltenen Stearinsäure sorgt das Öl des Elefantenbaums bei Pflegeprodukten für eine cremige Konsistenz. Auf der Haut wird durch Stearinsäure ebenfalls ein schützender Film hinterlassen, der jedoch das Abfließen von Talg erschwert. Daher wird bei unreiner Haut vor einem zu hohen Gehalt dieser Säure in Pflegeprodukten abgeraten. Marulaöl ist jedoch eine gute Alternative, da der Stearinanteil bei lediglich zehn Prozent liegt. Neben verschiedenen Mineralien wie Eisen, Magnesium und Zink enthält das Öl der Marula-Samen noch Vitamin E sowie Vitamin C. Letzteres soll die Kollagen-Bildung ankurbeln und zu einem geglätteten Hautbild beitragen. Dementsprechend wird für Anti-Aging-Produkte häufig auf das südafrikanische Öl zurückgegriffen. Dem Marulaöl wird auch eine entzündungshemmende und anti-mikrobielle Eigenschaft nachgesagt, wodurch schädliche Bakterien sowie Pilze auf der Haut vermindert werden sollen. Zudem soll es bei der Behandlung und Pflege von Hautrötungen Linderung verschaffen. Bei Sonnenbrand oder einem Insektenstich kann das Öl helfen.
Neben der Hautpflege kommt das Öl bei der Haar- und Nagelpflege zum Einsatz. Vor allem bei brüchigem und trocknem Haar wird dem Marulaöl nachgesagt, das Haar mit Feuchtigkeit zu versorgen. Das Haar soll gestärkt und Haarbruch vorgebeugt werden. Auch die Kopfhaut soll durch das Öl optimal mit Nährstoffen versorgt und vor dem Austrocknen geschützt werden. Daher kommt das Öl zur Behandlung von Schuppen und Schuppenflechte sowie bei Juckreiz ebenfalls zur Anwendung. Durch seine gute Verträglichkeit gilt Marulaöl als geeignet für alle Hauttypen. Es wird gemischt oder pur als Öl für Gesicht und Körper verwendet. Nur wenige Tropfen, am besten direkt nach dem Duschen, reichen für die Pflege mit dem schnell einziehenden Öl aus.
Marulaöl werden viele positive Eigenschaften bei der Haut- und Haarpflege zugeschrieben. Nicht zuletzt setzen auch die Einwohner Südafrikas bereits lange auf seine Wirkung. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, die darauf verweisen, dass viele andere Öle ähnliche Wirkungen wie Marulaöl haben. Ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien sind schließlich in zahlreichen Ölen vorhanden. Daher sehen Kritiker hinter dem Marulaöl-Siegeszug vor allem eine gelungene Marketingkampagne. Wie das Arganöl zuvor, wird das südafrikanische Öl gerne als neue Wunderwaffe in der Hautpflege- und Schönheitsindustrie angepriesen. Generell wird die positive Wirkung des Öls keinesfalls bestritten. Es fehlen derzeit jedoch Seite: 2 von 3 unabhängige und öffentlich zugängliche Vergleichstests mit anderen Produkten. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hält laut SWR3 den Hype rund um Marula vor allem für offensives Marketing. Auf Konsumentenseite lässt sich zusammenfassend sagen, dass man durchaus in Marula-Produkte investieren kann. Man sollte jedoch nie zu tief in die Tasche greifen, weil man sich ein Wundermittel erwartet.
Seinen Spitznamen "Elefantenbaum" verdankt der Marula-Baum dem Umstand, dass Elefanten seine duftenden Früchte gerne fressen. Fälschlicherweise wird oft behauptet, dass Elefanten durch die fermentierten Früchte einen Rauschzustand erleben. Laut Experten ist das jedoch nicht auf die vergorenen Marula-Früchte zurückzuführen, sondern auf giftige Käferpuppen in der Baumrinde. Der Kern der Marula-Frucht wird auch als "Essen der Könige" bezeichnet und der Marula-Baum stellt einen beliebten Ort für traditionelle Stammesversammlungen in Südafrika dar. Er ist gleichermaßen eine wichtige Pflanze, um die sich zahlreiche Geschichten spinnen, als auch bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Einheimischen.
Produktdetails
Qualitäten: | Konventionell, Bio |
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Aussehen: | Dunkelgelbe bis orange Flüssigkeit |
CAS Nummer: | 68956-68-3 |
Aggregatzustand: | Flüssig |
Gebinde: | 25 kg netto Kanister |
INCI: | Sclerocarya Birrea Seed Oil |
EINECS: | 273-315-5 |
Haltbarkeit: | 12 Monate |
Lagerung: | Kühl, trocken und lichtgeschützt im Originalgebinde lagern |
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