Kukuinussöl wird aus den Samen der Kukuinuss gewonnen, deren wissenschaftliche Bezeichnung Aleurites moluccana ist. Sie wird auch Kemirinuss oder Kerzennuss genannt und wächst auf dem Kukuinussbaum, der die lateinische Bezeichnung Aleurites moluccanus trägt. Wie die Kukuinuss hat auch der Kukuinussbaum viele Namen. Er heißt auch Lichtnussbaum, Lumbangbaum, Indische Walnuss, Bankul-Nussbaum oder Candlenut und gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Der Kukuinussbaum ist ein immergrüner und schnell wachsender Baum, der eine Wuchshöhe von bis zu 20 Metern und mehr erreichen kann.
Der Kukuibaum zeichnet sich durch eine breite Baumkrone aus. Seine Borke ist dunkelgrau, während die Rinde eine graubraune Farbe aufweist und behaart ist. Seine Laubblätter sind wechselständig an einem Blattstiel angeordnet, der meistens 6 bis 12 Zentimeter lang ist und in seltenen Fällen auch 22 Zentimeter erreichen kann. Die Oberseite der Blätter glänzt intensiv und weist eine dunkelgrüne Farbe auf. An der Unterseite finden sich hell schimmernde, silberfarbige Sternhaare.
Der Lichtnussbaum hat weiße Blüten. Die weiblichen Blüten können eine Länge von bis zu elf Millimeter erreichen, während die männlichen Blüten mit bis zu sieben Millimetern kleiner sind. Die kleinen, glockenförmigen Blüten sind in vielblütigen Blütenständen angeordnet und befinden sich an der Spitze der Zweige. Wegen seiner Blütenpracht wird der Kukuibaum im Englischen auch als "candle-nut tree" bezeichnet. Die Kukuinuss ist behaart und hat einen Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern, während die Schale eine Dicke von rund sechs Millimetern aufweist. Die fast kugelige Form wird von vier Längsrippen durchbrochen. Die Schale ist olivgrün gefärbt, kann jedoch auch eine rötliche Farbe aufweisen. Darin befinden sich ein oder zwei Steinkerne, deren Schale eher hart und ledrig ist. Sie haben ein rundliches, runzeliges Aussehen und eine braunschwarze Farbe.
Beheimatet ist der Kukuinussbaum auf Hawai, wo er an Berghängen und in Schluchten zu finden ist. Darüber hinaus gibt es Kukuinussbäume auch in Polynesien, im südlichen Asien, in Australien sowie auf Sri Lanka. Heute erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von Indien über China und Südostasien bis nach Neuseeland. Eher selten ist der Kukuinussbaum in tropischen Regionen zu finden. Grund ist, dass er ein eher trockenes Tropenklima bevorzugt, wobei er vorwiegend in Höhenlagen von bis zu 1.200 Metern anzutreffen ist. Er liebt wärmere Temperaturen und ist empfindlich gegenüber Frost. Dem Verbreitungsgebiet entsprechend wird Kukuinussöl von den Hawaiianern als Schutz vor Wind und Sonne und in der traditionellen hawaiianischen Medizin verwendet. Außerdem ist es Teil der hawaiianischen Lomi Lomi Massage. Da die Kukuinuss reich an Ölen ist, wird sie in der südostasiatischen Küche oftmals zum Würzen verwendet. Der süßlich nussige Geschmack wirkt außerdem als Geschmacksverstärker. In den Ursprungsländern wird Kukuinussöl traditionell zur Herstellung von Seifen sowie als Kerzen- und Lampenöl genutzt, wobei die Kerne auch unbehandelt als Lichtquelle angezündet werden. Weniger bedeutsam ist das Holz des Kukuinussbaumes, da es sehr leicht und wenig beständig ist. Auf keinen Fall sollten Kukuinüsse roh verzehrt werden, da es in Folge zu Bauchkrämpfen, Durchfall und Erbrechen kommen kann. Ein ausgewachsener Kukuibaum kann bis zu 35 bis 45 Kilogramm Früchte pro Jahr produzieren, aus denen das wertvolle Kukuinussöl gewonnen wird. Dies geschieht durch Extraktion, durch Kalt- oder Heißpressung. Anschließend wird Kukuinussöl schonend filtriert sowie gereinigt oder raffiniert. Das Öl weist eine hellgelbe bis orangene Farbe auf, während sein Geruch säuerlich und leicht grasig ist.
Im Idealfall wird Kukuinussöl durch Kaltpressung gewonnen. Das bedeutet, dass die ölhaltigen Kerne nicht mit Wärme vorbehandelt werden. Im Herstellungsprozess kann es jedoch durch Pressen und Reiben zu einer Wärmeentwicklung kommen, die jedoch 40 Grad Celsius nicht übersteigen darf. Die Ölausbeute fällt bei der Kaltpressung geringer aus, wodurch sich kalt gepresstes Öl verteuert. Die Besonderheit der Kaltpressung besteht darin, dass diese Öle nicht raffiniert, sondern gefiltert und getrocknet werden. Während des Trocknungsvorgangs wird das restliche Wasser entzogen. Um es zu stabilisieren, können Antioxidantien hinzugefügt werden. Zum Beispiel Vitamin A, Vitamin E und Vitamin C. Der Vorteil der Kaltpressung besteht darin, dass aufgrund der schonenden Herstellung die hohe Qualität des Öls, die mehrfach gesättigten Fettsäuren sowie die darin enthaltenen Vitamine und Mineralien erhalten bleiben. Wird Kukuinussöl durch Heißpressung gewonnen, werden die meisten der darin enthaltenen Antioxidantien, Vitamine und Mineralien zerstört. Grund ist, dass bei der Heißpressung die Früchte des Kukuinussbaums zerkleinert, erhitzt und anschließend das Kukuinussöl ausgepresst wird. Daran kann sich auch das Extraktionsverfahren anschließen, bei dem den Früchten das restliche Öl entzogen wird. Dies geschieht mithilfe eines Lösungsmittels, das anschließend durch Destillation wieder vom Öl getrennt wird. Dadurch gelangen zahlreiche unerwünschte Inhalts und Begleitstoffe in das Nussöl, die ihm anschließend durch den Raffinationsprozess wieder entzogen werden. Die Heißpressung ist im Vergleich zur Kaltpressung deutlich aufwändiger und führt zum Verlust wertvoller Inhaltsstoffe. Aus diesem Grund verdient die Kaltpressung den Vorzug.
Um die Anwendung und Wirkung von Kukuinussöl nachvollziehen zu können, ist es wichtig, die Inhaltsstoffe zu kennen. Das Öl zeichnet sich durch einen sehr hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aus, von denen die Linol- und Linolensäure einen Anteil von bis zu 90 Prozent haben. Damit gehört Kukuinussöl zu den Spitzenreitern der Öle mit dem höchsten Fettsäureanteil. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind außerdem reich an Vitaminen A, B und E und enthalten
Phytohormone, zum Beispiel Beta-Sitosterol, Campesterol und Stigmasterol. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe hat Kukuinussöl zahlreiche positive Wirkungen auf Haut und Haar. So wirkt es
- entzündungshemmend
- wundheilend
- feuchtigkeitsspendend
- schmerzlindernd und wirkt dem
- Alterungsprozess entgegen.
In Studien konnten die entzündungshemmenden Eigenschaften von Kukuinussöl nachgewiesen werden, insbesondere bei entzündlichen Hauterkrankungen sowie bei Arthritis. Der hohe Gehalt an essenziellen Fettsäuren wirkt sich feuchtigkeitsspendend aus, sodass es bei trockener Haut sowie bei der Behandlung von Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen Linderung verschaffen kann.
Das Nussöl eignet sich deshalb auch für die Pflege von empfindlicher und unreiner Haut.
Die ungesättigten Fettsäuren können außerdem den Aufbau von körpereigenen epidermalen Ceramiden unterstützen und so zur Regeneration der Hautbarriere beitragen. Dadurch wird die körpereigene Feuchtigkeit erhalten. Durch Kukuinussöl kann die Hautbeschaffenheit verbessert werden, da da Nussöl schnell von der Haut aufgenommen wird, ohne ein fettiges Gefühl zu hinterlassen. Durch die Extraportion an Lipiden wird die Haut vor negativen Umwelteinflüssen sowie vor Feuchtigkeitsverlust geschützt, da es überdies einen natürlichen Lichtschutzfaktor bis 10 besitzt. Aufgrund dieser Eigenschaft en - Linderung von Entzündungen und Verbesserung der Durchblutung – wird auch eine schmerzlindernde Wirkung vermutet. Die in Kukuinussöl enthaltenen Vitamine und Mineralien unterstützen die Wundheilung und wirken sich positiv auf das Erscheinungsbild von Narben aus. Kukuinussöl wird aufgrund der Antioxidantien auch nachgesagt, dass es dazu beitragen kann, das Auftreten von ersten Fältchen und Falten zu verringern und so den Alterungsprozess zu verlangsamen.
Das liegt auch am hohen Anteil an Vitamin A und Linolensäure, denen eine feuchtigkeitsregulierende und hautstraffende Wirkung zugeschrieben wird. Kukuinussöl kann unter anderem das Bindegewebe stärken und Schwangerschaftsstreifen vorbeugen.
Kukuinussöl eignet sich nicht nur für die Hautpflege, sondern auch für die Haarpflege. Durch eine geringe Gabe des Nussöls werden die Haare mit Feuchtigkeit versorgt. Sie werden weich, geschmeidig und glänzend, wodurch Probleme wie Haarbruch oder Spliss gemildert werden können. Es eignet sich auch hervorragend als Massageöl, da es schnell und rückstandslos in die Haut eindringt und eine entspannende Wirkung hat. Auf diese Weise werden die Durchblutung gefördert und Muskelverspannungen gelöst. Kukuinussöl bietet aufgrund seines natürlichen UV-Filters einen natürlichen Schutz vor schädlichen Sonnenstrahlen, wobei der Sonnenschutzfaktor bei ungefähr 10 liegt. Verwendung findet das Nussöl außerdem in der Aromatherapie. Der sehr leichte, nussige Duft kann helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Stress abzubauen.
Produktdetails
Qualitäten: | kalt gepresst, kalt gepresst kbA, raffiniert |
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Aussehen: | klar bis orange |
CAS Nummer: | 8015-80-3 |
Herkunftsland: | Indonesien, Malaysia |
Aggregatzustand: | flüssig |
Gebinde: | Kanister, IBC, Fässer |
INCI: | Aleurites Moluccana Seed Oil |
Haltbarkeit: | 18 Monate |
Lagerung: | kühl, trocken, lichtgeschützt und luftgeschützt in geschlossenem Gebinde lagern |
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