Der Granatapfelbaum, Punica Granatum L., gehört zu der Familie der Punicaceae und zählt ca. 500 Sorten. Er kann eine Höhe von über fünf Meter erreichen, wobei er aber oftmals als Strauch mit max. drei Meter Höhe kultiviert wird (Plantagenanbau). Seine rotbraune bis graue Rinde wandelt sich im Laufe der Jahre vom glatten zu einem schuppigen Erscheinungsbild.  Die meist dornigen Zweige sind vierkantförmig und tragen am Ende ledrige lanzettförmige Blätter. Der Baum benötigt zum Wachsen ein heißes und trockenes Klima ohne Frostperioden. Seine Robustheit verdankt er neben seinen geringen Ansprüchen an die Bodenqualität, auch dem Aushalten von längeren Trockenperioden. Er wächst am besten in geschützter, nicht zu sonniger Lage.

Der Name der Frucht leitet sich vermutlich vom lateinischen „malum granatum“ ab, was übersetzt „körniger Apfel“ bedeutet. Die Herkunft des Baumes deutet auf die Länder Iran, Armenien und Afghanistan hin, wobei er heute fast auf der ganzen Welt bei entsprechendem Klima angebaut wird. Die größten Produzenten sind Indien, Iran, China und die USA, mit einer weltweiten Produktionsmenge von ca. 3,5 Millionen Tonnen (Stand 2016).

Je nach geografischem Anbaugebiet beginnt die Blütezeit im Frühjahr, wobei mehrere Blütezeiten im Jahr möglich sind. Nach durchschnittlich 150 Tagen erfolgt die Ernte der reifen Früchte. Größe und Gewicht dieser variiert – je nach Anbaugebiet und Sorte - von 5-20 cm und 140-1000 Gramm. Der Granatapfel selbst gilt als Scheinfrucht.

Auch wenn der Baum bereits nach einem Jahr Früchte trägt, so erfolgt der kommerzielle Einsatz des Baumes erst nach drei Jahre. Die Ernte erfolgt hierbei per Hand.

Die Frucht selbst besteht aus einer rötlich, ledrigen Schale, Saft und den Samen. Über hunderte dieser roten Samen können in einer Frucht vorhanden sein. Hierbei tragen sie nur drei % des Gesamtgewichts der Frucht (ca. 30 % Saft und 67% Fruchtfleisch). Ca. 12-20 % des Samengewichtes besteht wiederrum aus Öl.  Die Samen können in verschiedene Härteklassen eingeteilt werden, wobei es Skalen mit drei oder sechs Härtestufen gibt.

Die Samen werden unter Ausschluss von Hitze, Licht und Luftsauerstoff schonend gepresst (Kaltpressung). Durch den Ausschluss von Sauerstoff wird eine Oxidation und somit die einhergehenden Qualitätsminderung des Öles verhindert.

Das Öl muss noch weiter aufbereitet werden und erhält am Schluss die typisch hellgelbe Farbe.

Granatapfelkernöl zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil (über 90%) an ungesättigten Fettsäuren aus. Den Löwenanteil hierbei trägt die Punicinsäure, ein Isomer der alpha- und gamma Linolensäure. Neben den Fettsäuren sind noch weitere Bestandteile zu finden: Proteine, Vitamine, Polyphenole, Flavonoide und pflanzliche Steroide (Estrone und Coumestrol). Diese Inhaltsstoffe bestimmen die pharmakologische und kosmetische Wirkung.

Punicinsäure scheint einen positiv hemmenden Effekt auf die Prostaglandinbiosynthese zu haben. Entzündungen könnten reduziert werden und somit einen positiven Einfluss auf mehrere Krankheiten, wie Darm- und Gallenentzündungen oder Diabetes, haben. In Tiermodellen konnte auch das Auftreten von künstlich erzeugten Brust- und Haut Tumoren signifikant reduziert werden. Das hierzu verwendete kalt gepresste Granatapfel Kernöl scheint also eine vorbeugende Wirkung zu haben. Unser Granatapfelkernöl ist frei von Tierversuchen.

Durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E werden gebildete Radikale neutralisiert, wobei zusätzliche Inhaltsstoffe eine Kollagenbildung anregen sollen. Das Öl findet somit Anwendung in der Kosmetikindustrie, wo es oft mit Mandel- oder Jojobaöl kombiniert wird.

Das Öl sollte kühl (10-20 Grad Celsius), trocken und lichtgeschützt gelagert werden. Somit kann eine Haltbarkeit von bis zu 12 Monaten gewährleistet werden.

Je nach Einsatzgebiet des Öles kann das Anbaugebiet eine entscheidende Rolle spielen. Auf dem Analysezertifikat ist die Punicinsäure mit über 65 % der ausschlaggebende Marker. Öle aus dem Iran enthalten den höchsten Anteil an Vitamin E (alpha und beta Tocopherol), was in der Kosmetikindustrie eine wichtige Rolle spielt. Wird Öl aus Brasilien bezogen, so muss mit einem hohen Anteil an Beta-Sitosterol gerechnet werden.