Ethyl Laktat, Milchsäureethylester oder 2- Hydroxypropansäureethylester ist die chemische Verbindung der Milchsäure mit dem Ethanol in Form eines Esters. Je nach seiner Synthese liegt der Stoff als Racemat oder Reinstoff vor.
Wird Ethyl Laktat wieder in seine Ausgangsstoffe Ethanol und Milchsäure gespalten (z.B. durch eine chemische Reaktion), so kann er in der Natur wieder abgebaut werden. Auch sogenannte Esterasen, natürlich vorkommende Enzyme, können die Spaltung zurück in die Ausgangsstoffe vollziehen. Milchsäureethylester gilt somit als „grünes Lösungsmittel“, da er keine toxischen Abbauprodukte für das Ökosystem hinterlässt. Dies ermöglicht ihm einen Vorteil gegenüber chlorierten Lösungsmitteln oder Glykolen bzw. Glykolethern, die eine höhere biologische Toxizität aufweisen.
In diesem Produktbereich arbeiten wir unter anderem mit den europäischen Herstellern Corbion / Purac (Purasolv ® ) und Galactic (Galaster ™) zusammen.
Der Stoff kann auf technischem oder biotechnologischem Weg hergestellt werden.
Bei der technischen Synthese wird meist reine Milchsäure (aus petrochemischen Prozessen gewonnen) in einem Überschuss von Ethanol gekocht, bis eine Veresterung stattfindet. Der Prozess ist nicht stereoselektiv, weshalb ein Racemat entsteht. Entstandene Produkte, wie beispielsweise Wasser, müssen noch weiterführend entfernt werden, bis der Reinstoff Ethyl Laktat vorliegt.
Wird Ethyl Laktat biologisch hergestellt, so erfolgt dies mit Hilfe von Bakterien und Mikroorganismen. Ausgangsmaterial ist meist ein stärkehaltiges Produkt, wie Mais, das mit Hilfe von Bakterien über Glukose zu Milchsäure verarbeitet wird. Eine weitere Bakterienart verarbeitet Stärke zu Ethanol. Nach mehreren Aufreinigungen werden die beiden Stoffe Ethanol und Milchsäure, jeweils in verdünnter Form, einem weiteren Mikroorganismus zugeführt. Dieser verestert die beiden Stoffe mit Hilfe von Enzymen zu dem Endprodukt. Wie bei allen biologischen Syntheseprozessen müssen nun die Biomasse abzentrifugiert und der gewonnene Stoff aufgereinigt werden. Dank der stereoselektiven Eigenschaft der im Prozess enthaltenen Enzyme erhält man kein Racemat.
Ethyl Laktat hat folgende positive physiko-chemische Eigenschaften: hervorragendes Lösungsvermögen für Harze (Nitrocellulose, Alkyde, etc.), relativ hohe Löslichkeit in Wasser, gute Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, geringe Flüchtigkeit und einen relativ hohen Siedepunkt (154 Grad Celsius). Kombiniert mit der geringen biologischen Toxizität eignet sich Ethyl Laktat somit als Lösungs- Colösungs-, Reinigungs-, Entfettungs-, und Beizmittel. Anwendung finden sich somit in der Metall-, Automobil-, Luftfahrt-, Farben-, Tinten-, Harz- und Lackindustrie, sowie der pharmazeutischen-, kosmetischen und Halbleiterindustrie.
Durch seine geringe Toxizität findet der Milchsäureethylester auch Anwendung in der Getränke- und Lebensmittelindustrie: hier dient er als Aroma- oder Duftstoff in Wein oder verschiedenen Früchten.
Auch wenn der Siedepunkt bei 154 Grad Celsius liegt, so können sich bereits oberhalb von 46 Grad Celsius entzündliche Dampf-Luft-Gemische bilden. Diese Eigenschaft erfordert eine besondere Lagerung und kontrollierte Verarbeitungsprozesse.
Neuere Herstellungsprozesse fokussieren sich zunehmend auf die biologische Synthese. Vorteile sind mildere Prozesstemperaturen mit weniger Energie- und Entsorgungskosten, sowie einer Verwendung von biologischem Ausgangsmaterial. Durch neue Bakterienarten und verbesserte Reaktionsprozesse werden effizientere Herstellungsprozesse und höhere Ausbeuten erwartet.
Produktdetails
Qualitäten: | 99,5% FCC, 98% technisch |
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CAS Nummer: | 687-47-8/97-64-3/141-78-6 |
EG Nummer: | 211-694-1/202-598-0 |
Herkunftsland: | Belgien, Niederlande, Japan |
Aggregatzustand: | flüssig |
Gebinde: | Fässer |
INCI: | Ethyl lactate |
EINECS: | 607-022-00-5 |
Haltbarkeit: | 24 Monate |
Lagerung: | kühl, trocken und lichtgeschützt lagern |
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