Arachis hypogaea zählt zu den schmetterlingsbütigen Hülsenfrüchtlern (Fabaceae). Als einjährige Krautpflanze erreicht Arachis hypogaea im Mittel 30 Zentimeter Länge, trägt fiederpaarige Blätter und mehrere gelbkronige Einzelblüten. Nach der Befruchtung wächst das Karpophor des Fruchtblatts bis in den Boden hinein, wo die geokarpen Früchte ausreifen. Die charakteristische Frucht, die Erdnuss, mitsamt der verholzten Schotenhülle ist auch botanisch eine Nuss. Nutritiven Wert hat nur der eiweiß- und fettreiche (ca. 45 Prozent) Same, der auch roh verzehrbar ist, eine Ausnahme unter Fabaceen.
Ursprünglich in den Anden beheimatet, kam die über 8000 Jahre alte Kultur zunächst auf die karibischen Inseln, nach Mexiko und später nach Afrika, Ostasien und Nordamerika. Heute ist ihr Anbau verbreitet in allen frostfreien Regionen der Welt. Weltgrößter Produzent war 2019 China mit mehr als der zweieinhalbfachen Tonnage des vormaligen Hauptlieferanten Indien. Es folgten Nigeria, Sudan und die Vereinigten Staaten.
Etwa 30 Tage nach der Saat erscheinen die Blüten, weitere 80 bis 150 Tage später folgt die Fruchtreife im Hoch- bis Spätsommer. Die ganzen Pflanzen werden manuell oder maschinell herausgezogen und vorgetrocknet. Die anschließende Lese der Hülsen erfolgt von Hand oder per Mähdrescher. Zuletzt folgt eine Endtrocknung von 40 auf unter 7 Prozent Wasseranteil.
Gelbliches und aromatisches Nativ-Erdnussöl wird kalt in Schneckenpressen aus rohen, geschälten Erdnussamen gewonnen. Nur einwandfreie Rohware ist dafür geeignet: Aflatoxine, etwa aufgrund unsachgemäßer Lagerung, sind nur via Raffination eliminierbar. Raffinierte Qualitäten sind weiterverarbeitete Erstpressungen, Heißpressungen oder Hexan-Extraktionen von Pressrückständen. Für pharmazeutische Zwecke schreibt das europäische Arzneibuch enge Spezifikationen vor. Auch Öle aus gerösteter Erdnuss-Saat und gehärtete Erdnussfette sind auf dem Markt erhältlich.
Die Triglyceride von Erdnussöl variieren stark in ihrer Fettsäurezusammensetzung. Vorherrschend sind mit 35 bis 69 Prozent die einfach ungesättigte Ölsäure und die zweifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure Linolsäure (12 bis 43 Prozent). Damit ist das native Öl reicher an mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Olivenöl und ähnelt darin eher Rapsöl. Allerdings fehlen Omega-3-Fettsäuren als zu ergänzender Gegenpart. 8 bis 14 Prozent macht die gesättigte Palmitinsäure (16:0) aus. Beachtlich sind auch die Gehalte an Tocopherolen (Vitamin E) und weiteren Antioxidantien. Geröstete Erdnüsse liefern ein besonders nussig-intensives Salatöl. Nur gustatorisch neutrale, farblose Raffinate erreichen zum Braten und Frittieren geeignete Rauchpunkte von bis zu 230 °C.
In Pharmazie und Medizin ist Erdnussöl hilfreich als Salbenbasis, Trägerstoff für lipophile Wirkstoffe oder Erweichungsmittel sowohl in topischen, als auch enteralen oder parenteralen Formulierungen. Erdnussöl kann bei Bekämpfung einer Hypercholesterinämie unterstützen. Es soll günstig auf trocken-schuppige Haut einwirken und Ekzeme (chronische wie atopische) beruhigen helfen. Als Kosmetikum dient es in Massageanwendungen, Badezusätzen, Cremes und Lotionen, wenn ein nur gering einziehendes Öl gefragt ist.
Industrielle Verwendung findet Erdnussöl als Grundlage pflanzlicher Speisefette, Seifen, Lacke oder Farben.
Besondere Vorsicht ist bei bekannter Erdnussallergie geboten: Es besteht stets die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Denn selbst raffiniertes Erdnussöl kann je nach Reinigungsgrad noch allergene Proteinspuren enthalten, wenn auch wesentlich weniger als kaltgepresstes.
Produktdetails
Qualitäten: | kaltgepresst kbA, raffiniert Ph. Eur., raffiniert kbA Ph. Eur. |
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Aussehen: | gelblich bis klar |
CAS Nummer: | 8002-03-7 |
Herkunftsland: | Frankreich |
Aggregatzustand: | flüssig |
Gebinde: | 25 kg netto Kanister / 190 kg netto Fass |
INCI: | Arachis Hypogaea Oil |
EINECS: | 232-296-4 |
Haltbarkeit: | 6 Monate |
Lagerung: | kühl, trocken, lichtgeschützt, in geschlossenen Gebinden lagern |
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