Calciumlaktat ist das Salz der Milchsäure mit Caliumhydroxid. Die Substanz wird in fester Form als weißes Pulver angeboten. Sie ist mit Wasser mischbar und neigt zu sog. Ausblühung: es kommt zu Ablagerungen von meist weißem Pulver oder Kristallen auf der Bauwerksoberfläche. Die Salzausblühungen ähneln dann einer Kruste.
Als Pulver bildet die Substanz mehrere Hydrate aus, von welcher das Pentahydrat am stabilsten erscheint.
Hauptrohstoff zur Herstellung von Calciumlaktat ist die Milchsäure. Zur industriellen Herstellung der Milchsäure gibt es zwei etablierte Systeme: die chemische Herstellung oder mittels Fermentation (biologisch).
Die chemische Gewinnung nutzt Kohle, Erdölprodukte oder Erdgas als Ausgangsprodukt. Obwohl es viele chemische Wege zur Herstellung von Milchsäure gibt, hat sich hier das sog. Acrylnitrilverfahren etabliert. Hier werden die Ausgangsprodukte Cyanwasserstoff und Acetaldehyd unter hohem Druck und mit Hilfe eines basischen Katalysators zu Lactonitril verbunden. Nach einem Reinigungsschritt wird dem gewonnen Lactonitril Schwefelsäure zugesetzt, um so durch Hydrolyse Milchsäure und Ammoniumsalze zu gewinnen. Über mehrere Destillier- und Aufbereitungsschritte wird so die fertige Milchsäure gewonnen. Wichtig ist, dass bei dieser chemischen Synthese immer ein Racemat erhalten wird, das bei Bedarf noch weiter in die einzelnen Isomere aufgetrennt werden muss. Die gewonnene Säure wird dann mit Calciumhydroxid oder Calciumcarbonat neutralisiert. Bei der Reaktion mit Calciumhydroxid entsteht Calciumlactat und Wasser. Bei der Reaktion mit Calciumhydroxid entsteht neben dem Salz noch Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Große Mengen werden heute mittels Fermentation hergestellt. Hauptausgangsstoff ist die Glukose, die aus Mais oder stärkehaltigen Pflanzen (Weizen, Gerste, Kartoffeln, Zuckerrohr, etc.) gewonnen wird. Hier gilt: desto höher die Ausgangsstoffe sind, desto höher ist das Endprodukt: hohe Reinheit erhält man z.B. mit Saccharose aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben. Bei hohem Reinheitsgehalt sind die später nachgeschalteten Aufbereitungsschritte einfacher und somit kostengünstiger. Die eigentliche Herstellung erfolgt dann meist im sog. Batchverfahren: vereinfacht dargestellt werden in einem großen Behälter einer Glukoselösung Mikroorganismen zugesetzt. Bei spezifischen Reaktionsparametern, wie beispielsweise Temperatur, wandeln die Mikroorganismen die Glukose in Ethanol, Zitronen- und Milchsäure um. Einige Mikroorganismen können unter Zugabe von Calciummineralien auch direkt Calciumlactat produzieren. Durch abschließende Verfahrensschritte wie Fällung, Filtration, Verdampfung und Kristallisation wird dann das reine Salz gewonnen. Die Anzahl der Verarbeitungsschritte hat einen starken Einfluss auf die Qualität und den Preis des Produktes. Trotz der vielen Aufbereitungsschritte ist die Herstellung mittels Fermentation einfacher und somit kostenintensiver als bei der chemischen Herstellung.
Da Calciumlaktat aus dem Herstellungsprozess üblicherweise keine tierischen Proteine enthält, kann es problemlos bei einer Milchsäureintoleranz eingenommen werden. In Lebensmittel firmiert der Stoff auch unter der E-Nummer 327. Der Lebensmittelzusatzstoff kann in „ausreichender Menge“ dem Produkt hinzugefügt werden und gilt als unbedenklich. Lediglich in der Produktion von „ökologischen Lebensmitteln“ ist die Verwendung verboten.
Das Salz der Milchsäure findet aufgrund seiner chemischen Eigenschaften Anwendung als Säureregulator und Feuchthaltemittel. Zusätzlich beeinflusst Calciumlaktat die Quellfähigkeit von Eiweiß: Fette und Wasser wird besser an die Aminosäuren gebunden und reduziert somit das Austreten dieser Stoffe. Die Produkte bleiben auch hier länger frisch und attraktiv für den Kunden.
Calciumlactat reagiert mit Pektin zu unlöslichen Komplexen, was bei der Konservierung von frisch geschnittenem Obst verwendet wird. Diese Komplexe verlängern die Haltbarkeit und Konsistenz der Schnittflächen (z.B. bei angeschnittener Mango im Supermarkt). In der Lebensmittelindustrie dient Calciumlaktat als Aromastoff, Stabilisator, Verdickungsmittel und Geschmacksverstärker. Wird es mit Natriumalginat versetzt, so bildet sich eine geschmacksneutrale Masse, welche als „Schutzhaut“ bei Lebensmittel dient.
In der Human -und Tiermedizin wird Calciumlactat als Mineralergänzungsmittel und bei Calcium- Mangel eingesetzt. Durch seine Affinität zur Komplexbildung dient es auch als Antazidum bei erhöhter Säureproduktion des Magens.
Um härtere Schalen bei Eiern zu erhalten, wird dem Futter von Hühnern Calciumlaktat zugeführt.
In der Technik experimentiert man mit Calciumlaktat als Koagulationsmittel zur Entfernung von Schwebstoffen aus Wasser. Es wäre eine biologisch abbaubare Alternative zum jetzt verwendeten Aluminiumchlorid.
Bei der Herstellung von Biobeton erhöht das Salz der Milchsäure die Druckfestigkeit und reduziert die Wasserdurchlässigkeit.
Je nach Wunsch können wir die europäische oder asiatische Ware anbieten.
In diesem Produktbereich arbeiten wir unter anderem mit dem europäischen Hersteller Corbion / Purac zusammen (Puracal ®).
Produktdetails
Qualitäten: | Lebensmittel, Pharma, FEED, gecoatet |
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Aussehen: | Weißes Pulver |
CAS Nummer: | 814-80-2 / 28305-25-1 |
Herkunftsland: | Spanien, Niederlande, China |
Aggregatzustand: | Fest |
Gebinde: | 25 kg netto Säcke |
EINECS: | 212-406-7 |
Haltbarkeit: | 4 - 5 Jahre |
Lagerung: | kühl, trocken, lichtgeschützt, in geschlossenen Gebinden lagern |
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