Der lateinische Name der Baumwollpflanze, die zur Familie der Malvengewächse - Malvaceae - gehört, ist Gossypium. Baumwolle ist eine mehrjährige Nutzpflanze, deren hochwertige Baumwollfasern vor allem in der Textilindustrie Verwendung finden. Gleichzeitig ist Baumwolle auch eine sehr alte Kulturpflanze, die seit vielen tausend Jahren in unterschiedlichen Regionen gezüchtet wurde und wird. Dadurch ist eine große Zahl an unterschiedlichen Arten entstanden, die jedoch nicht alle für die Baumwollgewinnung geeignet sind. Gossypium herbaceum heißt die Baumwollart, aus der das Baumwollsamenöl gewonnen wird. Seinen Ursprung hat diese Baumwollart auf dem afrikanischen Kontinent, wo sie zuerst im syrisch-arabischen Raum beheimatet war. Bis zu 1,5 Meter kann der Baumwollstrauch werden, der in unterschiedlichen Farben - weiß, gelb, blassrosa und purpurfarben - blüht. In voller Blüte ähnelt der Baumwollstrauch einem Hibiskus, der ebenfalls zu den Malvengewächsen gehört. Nach dem Ende der Blütezeit wachsen im Inneren der Kapsel Samenkerne heran, die eine Größe von 6 bis 9 Millimetern aufweisen und die wollig-dichte, lange Fasern ausbilden. Sobald sie reif sind, springt die Samenkapsel auf, sodass die Fasern herabhängen, was ihnen das Aussehen eines plüschigen Wattebauschs verleiht.
Die Baumwollfasern können bis zu 40 Millimeter lang werden, wobei sich Samen und Fasern in den kapselartigen Früchten ausbilden. Es dauert 50 Tage, bis die walnussgroßen Kapseln nach der dreimonatigen Blütezeit ausgereift sind und zu faustgroßen Samenhaar-Bäuschen werden. Zunächst sind die Baumwollfasern noch fragil, bedingt durch die Feuchtigkeit. Sobald sie trocken sind, gewinnen sie an Stabilität. Jede Kapselfrucht trägt rund 30 Samen, an denen jeweils bis zu 7.000 Samenhaare hängen können. Der Samen ist mit langen Fasern und flaumigen Haaren überzogen. Die Baumwollfasern bestehen zu 90 Prozent aus Zellulose. Sie sind mit einer dünnen Schicht Baumwollwachs überzogen, die sie vor Witterungseinflüssen schützen. Ideal sind die Wachstumsbedingungen bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Neben Wärme liebt der Baumwollstrauch in der Reifezeit trockenes Klima, während zu viel Nässe die Qualität der Fasern verschlechtert. Die Regionen, in denen Baumwolle wächst, lassen sich unter dem Begriff "Baumwollgürtel" zusammenfassen, der sich vom 32. Breitengrad Süd bis zum 37. Breitengrad Nord erstreckt.
Um Baumwollsamen zu Baumwollsamenöl verarbeiten zu können, müssen die Fasern von den darin versteckten Samen separiert werden. Für einen Liter Baumwollsamenöl werden rund 3 bis 5 Kilogramm Baumwollsamen benötigt. Die Samenkörner werden zunächst sorgfältig gereinigt und anschließend maschinell zerkleinert, sodass sich die Kerne von den Samenhülsen lösen. Für die Gewinnung von Baumwollsamenöl werden die Samen ausgespresst, wobei die Ausbeute bei rund 15 bis 30 Prozent liegt. Das Baumwollsamenöl wird nicht nur durch Pressen in Ölmühlen gewonnen, sondern auch durch Extrahieren mithilfe von Schwefelkohlenstoff als Lösungsmittel. Das so entstandene Rohöl weist eine dunkle, trübe und bräunliche Färbung auf und ist fettig und dickflüssig, wobei seine Dichte 0,917 bis 0,928 Gramm pro Kubikzentimeter beträgt. In diesem Stadium ist der Geschmack leicht bitter und gleichzeitig süßlich mit einem kratzigen Nachgeschmack. Deshalb wird das Rohöl zunächst raffiniert, um Eiweiße und gesundheitsgefährdende Stoffe, zum Beispiel das leicht giftige Gossypol, herauszufiltern. Es wird von der Baumwollpflanze selbst produziert und dient dem Schutz vor Insektenbefall. Damit daraus ein qualitativ hochwertiges Öl mit strohgelber Farbe entsteht, wird das Rohöl mit Kalilauge gebleicht, entfärbt, entsäuert und entschleimt. Das Endprodukt zeichnet sich durch einen erdigen Duft und einen leicht nussigen Geschmack aus. Es erstarrt bei Temperaturen zwischen 2 und 0 Grad Celsius. Das fertige Baumwollsamenöl ist nicht löslich in Alkohol, aber in Ether. Die nach dem Pressvorgang verbleibenden Rückstände werden ebenfalls verwertet und zu Viehfutter weiter verarbeitet.
Um die Wirkweise von Baumwollsamenöl nachvollziehen zu können, ist es wichtig, zunächst einmal die Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe zu nehmen. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von Baumwollsamenöl gehören:
Alle genannten Inhaltsstoffe erzielen in unterschiedlichen Bereichen eine positive Wirkung. Welche Wirkstoffe wie auf den Körper wirken - hier eine Übersicht:
Wirkung von Baumwollsamenöl auf Haut und Haare
Vitamin E wirkt sich positiv auf den Feuchtigkeitshaushalt der Haut aus und kann der Hautalterung entgegenwirken. Insgesamt unterstützt Baumwollsamenöl Zellprozesse. Aufgrund seiner Zusammensetzung hat es nicht nur eine positive Wirkung auf die Haut, sondern auch auf die Haare. Vor allem der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren bietet ein hohes Pflegepotenzial und unterstützt ein gesundes Haarwachstum. Deshalb eignet sich Baumwollsamenöl für die Regeneration von besonders beanspruchtem Haar, das durch Aufhellung oder Färbung geschädigt oder einfach nur trocken und porös ist. Gleiches gilt für Menschen mit sehr trockener Haut oder für ältere Menschen, deren Haut mit Baumwollsamenöl wieder geschmeidiger wird. Grund für die regenerative Wirkung des Öls auf Haut und Haare ist, dass Phytosterine die Kollagensynthese beeinflussen und den Elastin-Zerfall in den Zellen hemmen. Dadurch wird der Feuchtigkeitsgehalt erhöht und Alterungsprozesse in den Zellen verlangsamt. Unterstützt wird der Regenerationsprozess durch Vitamin E, das als starkes Antioxidans gilt und freie Radikale bekämpft. Gleichzeitig hat Baumwollsamenöl eine reinigende Wirkung auf die Kopfhaut und die Haut. Toxine werden entfernt, Hautreizungen gemildert und Trockenheit vorgebeugt.
Baumwollsamenöl in der Kosmetik
Aufgrund der beschriebenen Wirkung kommt Baumwollsamenöl in der Kosmetik zum Einsatz. Häufig wird es in Haut- und Haarpflegeprodukten als Basisöl verwendet. Aufgrund der hautglättenden, antioxidanten und feuchtigkeitsspendenden Wirkung von Vitamin E eignet sich Baumwollsamenöl insbesondere für reifere oder eben für trockene Haut. In der wärmeren Jahreszeit zeichnet es sich durch eine durchfeuchtende und kühlende Wirkung aus.
Positive Wirkung von Baumwollsamenöl auf die Gesundheit
Wissenschaftlich nachgewiesen ist die positive Wirkung von Phytosterinen auf den Cholesterinspiegel. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die in Baumwollsamenöl, aber auch in Sonnenblumenkernen, Sesam und Weizenkeimen vorkommen. Die Einnahme von Phytosterinen kann dazu führen, dass der LDL-Cholesterinwert gesenkt wird.
Darüber hinaus enthält Baumwollsamenöl Ölsäure. Dabei handelt es sich um eine Omega-9-Fettsäure, die in pflanzlichen Fetten enthalten ist. Ölsäure ist bekannt für ihre Fähigkeit, den Cholesterinspiegel zu regulieren und den Blutdruck zu senken. Sie verringert insbesondere den LDL-Cholesterinspiegel, während die HDL-Cholesterinwerte nahezu unbeeinflusst bleiben. Erwiesen ist auch, dass Ölsäure die Elastizität der Blutgefäße fördert, ebenso wie die Kommunikationsfähigkeit der Nervenzellen untereinander. Ölsäure fördert außerdem die Gehirnfunktion und bekämpft Infektionen.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass hohe Gossypol-Konzentrationen in Baumwollsamenöl zu einer Vergiftung führen können, die sich in Form von Schwäche, Apathie und Atemnot äußern kann. Umso wichtiger ist es, beim Kauf des Öls auf gute Qualität zu achten. Außerdem ist Baumwolle keine Nahrungspflanze, sodass die gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf den Anbau weniger streng sind. So kann es passieren, dass beim Anbau von Baumwolle vermehrt Pestizide zum Einsatz kommen, die über das Baumwollsamenöl in den menschlichen Organismus gelangen. Das ist einer der Gründe, weshalb die Verwendung von Baumwollsamenöl als Futtermittel und für die menschliche Ernährung in der Küche umstritten ist.
Produktdetails
Qualitäten: | raffiniert |
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Aussehen: | hellgelbe Flüssigkeit |
CAS Nummer: | 8001-29-4 |
Aggregatzustand: | flüssig |
Gebinde: | 27 kg netto Kanister |
INCI: | Gossypium Herbaceum Seed Oil |
EINECS: | 232-280-7 |
Haltbarkeit: | 6 Monate |
Lagerung: | kühl, trocken, vor Licht geschützt in dicht verschlossenen Gebinden lagern. |
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