Die Acai-Palme, lat. Euterpe oleracea oder auch Kohlpalme genannt, gehört zur Familie der Arecaceae (Palmengewächse). Sie kann ebenfalls zu dem Tripus Euterpeae gezählt werden, welche eine Zwischenstellung zwischen Unterfamilie und Gattung einnimmt. Die genaue Anzahl der zugehörigen Arten variiert je nach Literatur zwischen 8 und 30 Stück. Bei den Indianern bedeutete der Name „ica-cai“ so viel wie „die Frucht, die schreit“.
Die Pflanze ist eine mehrstämmige, einhäusige Palme mit bis zu 25 Meter hohen Stämmen, welche besonders häufig im östlichen Amazonasgebiet vorkommt. Der Stamm ist glatt, schlank, aufrecht, grau und hat einen Durchmesser von ca. 12-18cm. Die Krone besteht aus 9-15 Blättern, welche je eine Gesamtlänge von 2-3,5 Meter erreichen.
Sie bevorzugt nasse Auenböden oder Sumpflandböden und ist oftmals an Flüssen anzutreffen. Die Pflanze kann hier eine größere Lichtintensität aufgrund der begrenzten Vegetationsdecke nutzen.
Der genaue Ursprung der Pflanze ist nicht eindeutig. Sie ist in Südamerika heimisch und wächst vorwiegend in Brasilien, Ecuador und Columbien.
Die Acai-Palme beginnt erst nach drei Jahren Wachstum mit der Fruchtproduktion. Die Früchte bilden im unreifen Zustand grüne Büschel und verändern Ihre Farbe während des -Reifeprozesses zu einem dunklen Rot oder Schwarz. Die reifen Steinfrüchte sind dann etwa so groß wie eine Weintraube. (1-2 cm) Durchmesser mit einem Gewicht von 0,8-2,3g). Das harte Exokarp ist dünn und glatt bis sehr fein texturiert. Das darunterliegende Mesokarp ist nur 1-2 mm dick und nimmt zusammen mit dem Exokarp ca. 5-20% der Frucht ein. Den größten Anteil nimmt der 7-10mm große runde Samenkern ein.
Je nach Art und Standort kann die reife Frucht unterschiedliche Farben haben: dabei ist der Gehalt an Anthocyanen, einem chemischen Wirkstoff, verantwortlich für grüne oder schwarze Farbe. Die Bauern beginnen die Ernte durch visuelle Prüfung der Fruchtfarbe. Desto dunkler die Frucht, desto höher ist der gewünschte Anthocyangehalt, weshalb der Zeitpunkt der Ernte wichtig für die Qualität des Öles ist. Verbleibt die Frucht jedoch zu lange am Baum, so kann es zu mikrobiellen Verfall kommen.
Die Acai Palme produziert ihre Früchte zwischen Februar-Juni und August-Dezember. Aufgrund eines geringeren Niederschlags ist der Ertrag und die Qualität der Früchte in der zweiten Erntesaison gleichmäßiger und besser. Zur Ernte klettert ein Mitarbeiter in die Krone der Palme und schlägt mit einer Machete die reifen Fruchtbündel ab. Diese werden dann nach unten abgeseilt, um die Früchte nicht zu beschädigen. Am Boden werden die Beeren mit Streichbewegungen von den Büscheln getrennt und in Körbe verladen. Ein Fruchtbüschel trägt bis zu 900 Früchte und je nach Standort kann pro Stamm mit einer Ernte von 7-9,3 kg gerechnet werden.
Die Früchte werden in einem wässrigen Bad für kurze Zeit eingeweicht und anschließend getrocknet. Durch diesen Aufbereitungsprozess weicht das Exo-Mesokarp auf und kann leichter entfernt werden. der verbleibende Kern wird nun gemahlen und direkt gepresst. Für einen Liter Acai Öl wird ca. 70 kg Ausgangsmaterial benötigt. Je nach Anwendungsgebiet kann noch eine abschließende Filterung bzw. Aufbereitung der Öle erfolgen.
Acai-Öl hat eine dunkelgrüne oder grüne Farbe mit einem charakteristisch milden Aroma.
Acai-Früchte werden als Superfoods bezeichnet. Durch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen und Antioxydanzien steigt die weltweite Nachfrage nach Säften, getrockneten Beeren und Öl. Die Früchte selbst weisen einen hohen Gehalt an Polyphenolen, insbesondere Anthocyane und Flavonoide auf. Diese Stoffe können als natürliche Radikalfänger in Organismen dienen, was die Assoziation zur gesunden Wirkung der Beeren bringt.
Das Öl hat einen hohen Gehalt an Ölsäure (ca. 50%) und Palmitinsäure (ca. 30%). Weiter überwiegt der Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Weitere Inhaltsstoffe sind: Vanillin-, p-Hydroxybenzoe-, Protocatechus und Syringsäure. Viele dieser Naturstoffe sind hitzeempfindlich und sollten nicht zu lange gelagert werden, da sonst ein Zerfall droht.
Die Stoffe stehen in Zusammenhang mit gesunder Ernährung und der Reduktion von Krankheiten. Experimente mit Tieren zeigten bei der oralen Aufnahme eine Reduktion bestimmter Blutfettwerte. Von einer zu langen Einnahme wird jedoch abgeraten, da wiederrum andere Blutfettwerte zunehmen können. Es müssen jedoch noch weitere Experimente durchgeführt werden, um diese Studien zu untermauern.
Der Großteil des Acai-Öls wird in der Kosmetikindustrie verbraucht: dort wird es zu Seifen, Shampoos und Feuchtigkeitsspender verarbeitet. Je nach Herkunft und Verarbeitungsschritten kann die Dichte von 0,89-0,98 g/ml variieren.
Die Acai-Beere ist nicht klimakterisch, weshalb ein nachträglicher Reifeprozess nicht möglich ist (vgl. Bananen welche im unreifen Zustand geerntet werden und nachreifen). Die Früchte sind nicht lange haltbar und müssen vor Ort weiterverarbeitet werden (es droht sonst mikrobieller Verfall).
Nicht nur die Beeren dienen der Bevölkerung im Amazonas als Nahrungsquelle, sondern ebenfalls die Palmherzen. Hierzu werden die jungen Stämme der Palme gerodet und geschält. Die daraus gewonnenen Palmherzen können direkt verzehrt oder konserviert (Dosen) werden.
Werden die Acai Produkte (Saft, Sorbet, etc.) vor Ort konsumiert, so wird ein Abkochen empfohlen, um Erkrankungen durch Verunreinigungen zu vermeiden (z.B. die Chagas-Krankheit).
Produktdetails
Qualitäten: | raffiniert, kaltgepresst Bio, raffiniert Bio |
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Aussehen: | Dunkelgrüne Flüssigkeit |
CAS Nummer: | 879496-95-4, 861902-11-6, 906351-38-0 |
Herkunftsland: | Brasilien |
Aggregatzustand: | Flüssig |
Gebinde: | 25 kg netto Kanister |
INCI: | Euterpe oleracea fruit oil |
Haltbarkeit: | 24 Monate |
Lagerung: | Kühl, trocken und lichtgeschützt im Originalgebinde lagern |
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