Der Jojobastrauch oder Busch gehört zur Gattung der Simmondsia und Familie der Simmondsiaceae. Er ist eine immergrüne Pflanze, die in warmen Gebieten wächst und eine Höhe zwischen 0,5 und 2 Metern erreichen kann. Seine gute Anpassungsfähigkeit an trockene Gebiete verdankt der Jojobaustrauch hierbei seiner tiefen Pfahlwurzel (bis zu 3 Meter) und den behaarten Blättern (Hartlaubgewächs). Die Folia sind oval, wechselständig und dunkelgrün oder gelblich (sog. Albino Arten) gefärbt.

Der Busch trägt längliche bis ovale Früchte, die ein bis drei Samen enthalten und aufgrund geografischer Gegebenheiten in ihrer Größe variieren können. Der Samen selbst wird erst bei kompletter Reife freigegeben und hat dann einen Wachsgehalt von bis zu 60% des Eigengewichtes.

Eine Bewässerung der Pflanze ist nicht nötig, kann jedoch zu Ertragssteigerung führen. Da nicht während der Fruchtentwickelung bewässert werden sollte, kann man den Jojobastrauch auch mit anderen Citrusarten (ähnliche Anbauweise) kultivieren. Eine weitere Besonderheit der Jojobapflanze ist die hohe Salztoleranz: hierdurch ergibt sich die Möglichkeit unbrauchbare salzhaltige Böden wieder nützlich zu machen.

Der Jojobastrauch bevorzugt wie alle Hartlaubgewächse warmes und trockenes Klima. Neben seiner natürlichen Verbreitung in Mexiko und den USA wird der Strauch auch noch in Israel, Argentinien, Peru und Australien angebaut. Auf Plantagen werden die Sträucher in Heckenform angepflanzt, wobei auf ein Mindestverhältnis von 5:1 weiblicher und männlicher Pflanzen geachtet werden muss, um eine ausreichende Bestäubung der Blüten zu garantieren. Je nachdem ob eine Vorzucht der Pflanzen stattgefunden hat, kann der erste Ertrag nach 3-5 Jahren erwartet werden (Optimaler Ertrag nach ca. 7-12 Jahren).

Nach einer normalen Blütezeit im Frühling erfolgt die maschinelle Ernte von August bis Oktober.

Gängige Methoden zur Gewinnung des Wachses sind die Kaltpressung (mit vorherigem Mahlen der reifen getrockneten Samen) und Extraktion.

Die Wachsester, eine Verbindung aus Fettsäure und Fettalkohol, verleihen dem Öl seine typisch chemischen Eigenschaften. Jeweils lange Kohlenstoffketten (38-44 Kohlenstoffatome) an beiden Enden des Esters sind charakteristisch für diese Pflanzenart.

Das Öl zeigt somit einen hohen Schmelzpunkt (erst ab ca. 7 Grad Celsius) und eine Resistenz gegenüber chemischen/ enzymatischen Abbau (Ester sind schwierig zu spalten). Jojobaöl wird folglich sehr langsam ranzig und kann bei richtiger Lagerung bis zu 25 Jahre haltbar sein.

Ein enzymatischer Abbau kann nicht im Verdauungstrakt stattfinden, weshalb Jojobaöl zur Gewichtsreduktion oder Reduktionskost teilweise angepriesen wird

Jedoch ist von der oralen Anwendung abzuraten, da mehrere Studien eine pathologische Veränderung des Blutbildes und der inneren Organe nachgewiesen haben. Obwohl eine Verbesserung der Haut oftmals erkannt wird, so werden die endogenen Parameter bei den meisten Studien nicht berücksichtigt.

In der Pharmazie wird das Öl zum Maskieren von oxidationsempfindlichen Stoffen, Reduktionsdiäten und als Appetitzügler eingesetzt. Man macht sich hier die chemische Trägheit des Esters zu Nutze. Weiterführend wird der Heilungsprozess bei Entzündungen (z.B. Sonnenbrand) unterstützt.

Jojobaöl zieht schnell in die Haut ein, hinterlässt dabei keinen Fettfilm und verleiht der Haut eine feuchtigkeitsspendende Wirkung. Die Haut wird weich und geschmeidig, wobei eine zusätzliche Stärkung des Bindegewebes erzielt werden kann. Jojobaöl zeigt noch einen weiteren Vorteil: es ist antiallergen und kann von jedem Hauttyp verwendet werden.

Die Kosmetikindustrie nutzt diese Effekte und verwendet das Öl in vielen Körperpflegprodukten, wie Shampoos oder Lippenstifte. Zusätzlich hat das Öl einen natürlichen Sonnenschutzfaktor von ca. 4, weshalb es sich als Zusatz oder sogar Grundlage von Sonnencremes eignet.

In der Industrie wird durch weitere Aufbereitungs- und Veredlungsschritte eine erweiterte Produktpalette erreicht. Anwendungen als hochwertige Schmierstoffe, Politurwachse und sogar Dieselersatzstoffe mit spezifischen Eigenschaften können so gewonnen werden.

Neben den oben genannten Estern enthält das Jojobaöl noch Sterole, Tocopherol, Aminosäuren, Mineralien und Provitamin A. Der Gesamtgehalt an Tocopherol unterscheidet sich gerade bei kaltgepressten und raffiniertem Öl: im Kaltgepressten ist alpha Tocopherol (Vitamin E) und im Raffinierten ist beta Tocopherol dominierend.