Der Speiklavendel, lat. Lavendula latifolia, ist auch unter den Namen spanischer Lavendel, breitblättriger Lavendel, gewürz-Lavendel oder großer Speik bekannt. Er gehört, wie der schmalblättrige Lavendel zu der Familie der Lippenblütler (lat. Lamiaceae).
Der immergrüne Strauch erreicht eine Höhe von durchschnittlich 60-70cm mit gegenständigen Laubblättern. Diese sind länglich und elliptisch geformt. Die Blätter und auch die Blüten sind teilweise stark behaart, was den Strauch weiß-graufilzig erscheinen lässt. Der Blütenstände sind in Scheinquirle angeordnet, die in ihrer Erscheinung einer Ähre ähneln.
Die Pflanze hat ihren Ursprung im westlichen Mittelmeerraum, vor allem Frankreich, Italien, Spanien und den balearischen Inseln. Heute ist er im ganzen Mittelmeerraum anzutreffen, wobei er im Gegensatz zum echten Lavendel unterhalb von 700m angebaut werden kann. Die Pflanze bevorzugt (felsige) Kalkböden mit viel Sonne. Die Blütezeit beginnt im August und dauert bis in den September. Die Ernte sollte erfolgen, bevor er seinen vollen Blütenhochstand erreicht hat. Die Pflanze wird dabei am Morgen oder nach einem Regen geerntet, da hier bereits ein natürlich erhöhter Wassergehalt in den Blüten enthalten ist. Dieser wirkt sich positiv in der Wasserdampfdestillation aus. Heutige Ernteverfahren nutzen voll automatisierte Maschinen zum Ernten der Blüten mit Stängel.
Das Öl befindet sich in Exkretbehältern zwischen der Kutikula (Wachsschicht) und der Zellmembran der Blüten. Die Blüten mit Stängel werden mit heißem Wasser und Wasserdampf aufgegossen: das ätherische Öl tritt aus den Ölbehältern der Blüten aus und wird mit dem Wasserdampf herausgelöst. Wird das Wasser-/Ölgemisch abgekühlt, so kommt es zu einer Phasentrennung aufgrund der unterschiedlichen Dichten. Das Lavendelöl kann folglich einfach dekantiert und abgefüllt werden.
Durch die zugeführte thermische Energie im Prozess werden auch wasserlösliche Stoffe mit extrahiert. Diese Stoffe und eine geringe Grenzkonzentration an ätherischen Ölen verbleiben im Wasser und ergeben das sog. Hydrolat oder Blütenwasser. Dieses wird dem Prozess wieder zugeführt.
Das ätherische Öl ist vom Duft nicht so intensiv wie die des echten Lavendels. Es enthält weniger Ester wie Linalyacetat, jedoch mehr Monoterpene (-Alkohole, -Ketone) wie Linalool, 1-8 Cineol und Campher. Bei Lavendelöl ist vor allem der Gehalt des Estergehalt für die Qualität entscheidend: desto höher, desto besser.
Generell decken sich die Anwendungsgebiete von Speik- und dem echten Lavendelöl, wobei Speiköl nicht als Arzneimittel verwendet werden darf. Es wird in der Küche als Gewürz oder als Duftraumspender verwendet.
Der Duft des breitblättrigen Lavendels ist im Verhältnis zum Echten Lavendel schwach. Da er eine sehr robuste Pflanze ist, eignet er sich jedoch zur Kreuzung mit dem echten Lavendel. Hierbei versucht man die Vorteile beider Pflanzen zu kombinieren: Robustheit gegenüber der Umwelt bei hohem Ertrag und Qualität. Die Kreuzung dieser beiden Ausgangspflanzen ist der sog. Lavandin. Speiköl wurde oftmals mit chemischen Stoffen gestreckt, um dem des echten Lavendelöls nahe zu kommen. Diese synthetisch zugesetzten Stoffe können nur mit Hilfe von komplexen Analysemethoden gefunden werden.
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